03.12.2009 – In aller Regel werden die Feuerwehren heutzutage nicht mehr durch Sirenen alarmiert. Heulen die Sirenen dennoch, ist das also eine nicht alltägliche Situation. So geschehen vor einigen Tagen in Nieder-Mörlen. Wehrführer Bernd Hartmann und sein Team hatten sich für die herbstliche Alarmübung eine ganz besondere Übungslage ausgedacht.
Als Übungsobjekt diente ein Block der ehemaligen amerikanischen Wohnsiedlung in Bad Nauheim. Diese Gebäude werden zurzeit für den Abbruch vorbereitet und bieten so fast ideale Übungsmöglichkeiten.
Das Übungsdrehbuch sah folgende Lage vor: Bei Schweißarbeiten im Keller war ein Brand ausgebrochen und dabei wurden drei Personen vermisst. Das Kellergeschoss war stark verraucht. Personen im 2. und 3. Obergeschoss war der Fluchtweg durch den ebenfalls verrauchten Treppenraum abgeschnitten.
Zusammen mit den beiden Löschgruppenfahrzeugen aus Nieder-Mörlen erreichte auch die Drehleiter der Kernstadt die fiktive Einsatzstelle. Einsatzleiter Dirk Kahlert schickte zwei Trupps unter Atemschutz zur Menschenrettung in den Keller vor. Ein weiterer Trupp stand als Rettungstrupp in Bereitschaft. Parallel dazu ließ er jeweils eine Person über den Korb der Drehleiter aus dem 2. und 3. Obergeschoss retten. Zusätzlich wurde die „Einsatzstelle“ mit einem Hochdrucklüfter rauchfrei geblasen. Nach kurzer Zeit waren die Vermissten gefunden und mit Tragen in Freie gebracht worden.
Als Beobachter der Übung waren Bad Nauheims Brandschutzdezernent Peter Baumann und der stellvertretende Stadtbrandinspektor Wolfgang Löffler erschienen. In einem kurzen Resümee lobten sie die gute Zusammenarbeit der einzelnen Einheiten und das zügige Vorgehen der Einsatzkräfte. Wehrführer Bernd Hartmann lud nach dem Abbau der Gerätschaften zu einem kleinen Imbiss in das Feuerwehrhaus ein.
Text: Robert Winkler, FF Nieder-Mörlen